Die Umfrageergebnisse einer Verbraucherbefragung von Spectos zeigen, dass für die große Mehrheit der Verbraucher und Verbraucherinnen eine Zukunft ohne Briefkasten nicht vorstellbar ist. Die Reaktion auf diese Frage lautet immer „nein“ und liegt bei mindestens 84 Prozent - unabhängig davon, welche Altersstufe man fragt. Die Argumente reichen von „Ich möchte keine zusätzlichen Wege, um Post und Tageszeitung abzuholen. Auch habe ich lieber die Werbeprospekte im Briefkasten als im Internet“ bis „Bestimmte wichtige Briefe erhalte ich lieber über den Briefkasten, da elektronische Benachrichtigungen schon mal übersehen werden.“
An dem Marktforschungspanel haben mehr als 2.000 Menschen teilgenommen. Darin wurde das aktuelle Stimmungsbild rund um die Schwerpunkte Briefkästen, Zustellqualität, Kommunikationsverhalten sowie Werbe- und Direktwerbung abgefragt.
Pandemie-Booster: Stellenwert der Briefzustellung steigt
„Wir stellen fest, dass die Briefpost und der Briefkasten für die Verbraucher in Deutschland unverändert wichtig sind, trotz fortschreitender Digitalisierung“, sagt der CEO von Spectos, Niels Delater. Das hat - zumindest zum Teil - auch mit der Pandemie zu tun, denn der Stellenwert des Briefkastens hat sich in Zeiten der Ausgangssperre sogar noch erhöht. Das gaben 28 Prozent der Befragten an.
Dabei ist der Postkasten mehr als nur ein Medium für den Erhalt von Brief- und Warensendungen - er dient auch als Bindeglied zur Außenwelt und fördert die analoge Kommunikation außerhalb der digitalen Welt. So glaubt die große Mehrheit der Empfänger und Empfängerinnen (mehr als 80 Prozent) auch, dass es in zehn Jahren noch Briefe geben wird. Allerdings mit fallender Tendenz bei den 18- bis 35-Jährigen.
War die Post heute schon da?
Eine schnelle Zustellung ist den Empfängern und Empfängerinnen wichtig. Die akzeptierte Zustellzeit liegt im Durchschnitt bei zwei Tagen. Die Option der Fünf-Tage-Zustellwoche ist ein umstrittenes Thema. Insbesondere dann, wenn es um die Wahl der Tage geht. So lautet eines der Argumente für die Zustellung von Montag bis Freitag: „Hier kann man eventuell noch auf amtliche Schreiben reagieren. Bei Samstagszustellung muss bis Montag gewartet werden.“ Dagegen spricht für eine Zustellung von Dienstag bis Samstag: „Am Samstag bin ich für die Annahme von Warensendungen, Einschreiben usw. zu Hause, montags erhalte ich erfahrungsgemäß auch eher seltener Post.“
Werbepost bleibt weiter beliebt
Ein wesentlicher Punkt der Studie ist die Auswertung der Frage nach dem Umgang mit Werbe- und Infopost. Die Umfrage unterschied zwischen adressierter und unadressierter Werbepost. Die Analyse ergab, dass jeder Dritte (36 Prozent) die unadressierte Werbung aufhebt und sie später sichtet, beziehungsweise aufbewahrt, um bei einem Einkauf beispielsweise Angebote zu nutzen oder Coupons einzulösen. Bei adressierter Werbung liegen die Werte etwas höher: Sie landet zu 54 Prozent auf heimischen Tischen und wird dort bearbeitet. Und auf die Frage, ob Briefkastenwerbung wie Prospekte oder Flyer das Kaufverhalten beeinflussen, antworteten 27 Prozent „Ich orientierte mich oft daran“ und 56 Prozent „Ich orientiere mich manchmal daran“.