Modeschmuck, Caps, Hoodies, Kleider - der Online-Fashion-Shop Seventyseven bietet alles, was die Herzen junger, urbaner Zielgruppen höherschlagen lässt. Los ging es 2009 in einer Garage in Kevelaer am Niederrhein. Die Gründer Carsten und Melanie Stück - damals noch nicht volljährig - hatten die Idee, die sozialen Medien zu nutzen und möglichen Kunden nicht einzelne Kleidungsstücke, sondern komplette, gut harmonierende Outfits anzubieten, schreibt die Rheinische Post. Mit Tomasz Stefanowski stieg später noch ein Freund bei Styleboom ein, dem Unternehmen, dem die Marke Seventyseven gehört. 120 Mitarbeitende arbeiten im Logistikzentrum in Veert bei Geldern. Und Styleboom beliefert heute neben den Stamm-Märkten in Deutschland, Belgien und den Niederlanden auch Frankreich, Spanien und Italien.
Ausgangslage
Doch Seventyseven hat ein Problem, das viele Online-Shops haben. Warenkorbabbrecher. Laut Studien liegt die durchschnittliche Abbruchrate bei Warenkörben bei 70 Prozent, bei mobilen Nutzer:innen sind es sogar 85 Prozent. Schmerzhaft für die Anbieter. Aber auch eine Chance. Denn immerhin haben Warenkorbabbrecher eine erhöhte Kaufabsicht und zeigen klar ihre Produktinteressen. Ein Warenkorb ist schnell reaktiviert. Die Händler müssen die Kundschaft nur im richtigen Moment ansprechen und triggern.
Lösung
SmartCom hat dem Online-Pure Player Seventyseven dazu verholfen, mit Programmatic Printing den richtigen Kunden zum perfekten Zeitpunkt mit relevantem Content zu erreichen. Hatten Kund:innen ihren abgebrochenen Warenkorb nach zwei Tagen nicht reaktiviert, wurde per Print-Mailing nachgefasst. Den Aufhänger bildeten die stehen gelassenen Warenkörbe. Die KI-basierte Recommendation-Engine von SmartCom errechnete zusätzlich Next Best Offers auf Basis der Kaufhistorie.
Auf diesen Daten aufbauend entwickelte SmartCom ein Print-Mailing, das individuell auf den einzelnen Warenkorbabbrecher oder die einzelne Warenkorbabbrecherin zugeschnitten ist. Neben den Artikeln aus dem Warenkorb und den Next Best Offers enthalten die Werbebriefe einen kundenwertgetriebenen Anreiz (-10 Prozent, -20 Prozent, Free Shipping).
Zusätzliche Nähe zu den Empfänger:innen schafft geschlechterspezifische Ansprache u. a. durch Moodbilder und Personenabbildungen. Ein hyperpersonalisierter Flyer mit acht weiteren persönlichen Empfehlungen rundet das Mailing ab. Die angebotenen Outfits greifen bereits erworbene Artikel auf und komplettieren die Garderobe der jeweiligen Kund:innen. Im Rahmen der Kampagne versendete SmartCom im Auftrag von Seventyseven über ein Jahr hinweg täglich zwischen 500 und 2.500 Print-Mailings.
Ergebnisse
Mit der KI-gestützten Recommendation Engine lassen sich also drei Ziele unterstützen: abgebrochene Warenkörbe wiederbeleben, die Customer Experience durch Hyperpersonalisierung zu verbessern und Cross- und Upselling-Potenzial zu heben. Das spiegelt sich auch im Ergebnis wider:
- 21,1 Prozent Conversion Rate (innerhalb von 4 Wochen)
- 47,5 Prozent Reaktivierungsquote bei Kundschaft, die mindestens ein Jahr nicht bestellt hatte
- Minus 74 Prozent Cost per Order im Vergleich zu Online-Werbung