Duftende Emotionen
„Riecht Ihre Marke eher nach Maracuja oder nach Minze?“ Robert Müller-Grünow, der die Duftagentur Scentcommunication leitet, nähert sich in Kundengesprächen der olfaktorischen Markenidentität Schritt für Schritt an. In der Bibliothek des Odeur-Entwicklers trifft man etwa auf die Kreationen „Relax“ mit Essenzen von Jasmin, Melone und Palisander oder „Precious Woods“, gemischt aus Hartholz, Zeder und Pinie. Einen Corporate-Duft zu entwerfen, der die Werte eines Unternehmens oder einer Marke transportieren soll, dauere einige Monate und werde mit ausgewählten Rohstofflieferanten, Parfümeuren und Dufthäusern realisiert.
Für einen Reiseveranstalter hat Müller-Grünow ein Print-Mailing mit einem Sonnencreme-Duft veredelt. „Oft wollen die Kunden klare Assoziationen hervorrufen, in diesem Fall waren das „Urlaub“, „Erholung“ und „Sonne““, erklärt er. Beigefügt habe er ein Handtuch, das er ebenfalls mit dem Duft versah. Eine Vergleichsgruppe erhielt dieselbe Werbesendung ohne Sun-Flavour. Das Ergebnis: Die Testgruppe konnte sich signifikant besser an das duftende Mailing erinnern. Auch die Conversion-Rate ist deutlich angestiegen. „Düfte machen Brands erlebbar - und um Kundenerlebnisse geht es in einer zunehmend digitalisierten Welt“, ordnet Müller-Grünow den Effekt ein.