22.08.2022 – Die heißeste Phase für das Weihnachtsgeschäft? Nur auf den ersten Blick der Dezember. Denn wer mit seinem Marketing rechtzeitig zünden will, sollte sich schon im Sommer über sein Weihnachtsmailing Gedanken machen und es bereits im Oktober lancieren. Bestenfalls ist es so gestaltet, dass es die Empfänger:innen - dem Jahreshöhepunkt angemessen - emotional abholt, eine gehobene Wertigkeit repräsentiert und konkrete Mehrwerte bietet.
Doch ganz von vorne. Ein erster wichtiger Aspekt, den Marketer bei der Weihnachtskampagne beachten sollten, ist, das Fest auch wirklich zu thematisieren: „Wenn wir eine Marke im Rahmen der Weihnachtszeit positiv besetzen möchten oder in der Zielgruppe stärker durchdringen wollen, erringen wir die besten Ergebnisse mit Weihnachtskampagnen, die den Gedanken des Festes authentisch aufgreifen“, erläutert Michael Seifert, Geschäftsführer der Werbeagentur Tronn. Im Mittelpunkt stünden dabei „ehrliche Eigenschaften wie Freude, Spaß, Überraschung, gepaart mit etwas Sinnlichkeit im Auftritt“.
Bei Weihnachtsmailings Klischees vermeiden
Seifert rät, auf Superlative sowie auf allzu offensichtlich dem Abverkauf dienende Inhalte zu verzichten: „Einfallslose Gewinnspiele und kreischende Rabatte fallen meist durch. Wenn ich zu Weihnachten Freude übermitteln will, dann muss ich das auch tatsächlich tun.“ Unterstützend wirken dabei nicht unbedingt klischeeartige Formulierungen wie „gesegnete Weihnachtszeit“ oder „besinnliche Feiertage“ - vielmehr bleiben frische Schöpfungen wie „Tanken Sie ordentlich Tannenduft“ im Kopf.
Wer seine Zielgruppen nach speziellen Kriterien segmentiert und Texte verfasst, die sich auf die jeweiligen Merkmale beziehen, kommuniziert individueller: Die Neukundin freut sich dann über den Dank zum Premierenkauf, der Stammkunde über wohlwollende Worte zu seiner langjährigen Treue. Einen Mehrwert liefern Ratschläge, die die Kompetenzen des Absenders mit dem Anlass verknüpfen und somit das Markenprofil unterstreichen. Eine Buchhandlung könnte etwa Weihnachtskrimis empfehlen, ein Papierwarengeschäft zum Basteln einer Krippe anleiten.
Das richtige Timing für die Weihnachtskampagne
Da die Empfänger:innen einen gewissen Vorlauf zum Studieren des Weihnachtsmailings und die Entscheidung über eine Bestellung benötigen, ist ein Versand zwischen Ende Oktober und Mitte November sinnvoll. Unternehmen sollten Adressat:innen darüber informieren, bis wann sie ein Produkt bestellen müssen, damit es sicher vor Heiligabend ankommt. Wege, die potenzielle Kundschaft zu aktivieren, sind zeitlich gestufte Rabatte und Erinnerungs-Mails. Wer zudem Fragen zu Produktverfügbarkeit und Retouren lückenlos klärt, stiftet Sicherheit.
Kreative Ideen für Ihr Print-Mailing zu Weihnachten
Das Print-Mailing bietet reichlich Raum für originelle Konzeptionen. Veredelungsdienstleister umranden Kuverts etwa mit Garn, führen Briefpapier im Tannenbaum-Format oder Lebkuchenhäuser aus Pappe im Portfolio. Eine persönliche Note vermitteln Print-Mailings in Handschrift, die inzwischen von spezialisierten Maschinen in hohen Auflagen produziert werden können. Auch der Duft von Spekulatius oder ein essbares Anschreiben garantieren positive Überraschungseffekte. Und genau solche Momente sind wichtig, um in dieser werbereichen Zeit Aufmerksamkeit zu erlangen, wie Vinzenz Schmidt, Geschäftsführer von Wirtz Druck, in einem Interview zum saisonalen Marketing erklärt: „Du musst eben um jeden Preis auffallen. Neon-Schrift, eine kreative Idee, eine Umsetzung, die neugierig macht, sind jetzt noch wichtiger als sonst.“
Zwei inspirierende Weihnachtsmailing-Ideen
1. Der animierte Weihnachtsgruß
Die Agentur Markemotion zeigt, dass sich ebenfalls durch die Vernetzung von on- und offline clevere Ideen realisieren lassen. Im Dezember 2020 verschickte die Agentur an ihre Kund:innen eine Christmas-Card, die mithilfe einer App durch ein Smartphone betrachtet werden musste: „Mein Kollege und ich sind dann als animierte Figuren an einer Weihnachtsdekoration hochgeklettert, die aus der Karte wuchs - der Schriftzug ‚Merry X-Mas` erschien“, schildert Peter Wolff, Geschäftsführer von Markemotion. Menschen ließen sich laut ihm gerne spielerisch involvieren - sie setzten sich dadurch engagierter mit einer Marke auseinander. „Deswegen kam dieser Effekt super an“, resümiert er.