Welche Vorteile bietet Lookalike Modeling? Und was sind die Herausforderungen?
- Lookalike Modeling erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass potenzielle Neukunden Interesse an den Werbeinhalten zeigen. Damit steigt die Conversion Rate, der Abverkauf wird angekurbelt.
- Der Streuverlust bei der Neukundenakquise sinkt; Ihr Budget setzen Sie effizienter ein. Ist Ihre Zielgruppe generell sehr breit, bieten sich Lookalike Audiences besonders an. Denn statt die Masse anzusprechen und Streuverluste hinzunehmen, wählen Sie durch Lookalike Modeling auf Basis der Informationen zu Ihrer Stammkundschaft genau solche potenziellen Neukunden aus, die sich für Ihr Produkt interessieren.
- Sie lernen Ihre bestehenden Kunden besser kennen. Dadurch können Sie sie in Zukunft noch gezielter ansprechen. Denn bevor Sie die statistischen Zwillinge ermitteln, analysieren Sie zunächst Ihre Bestandskundschaft. Schließlich wollen Sie erst einmal wissen, wodurch sich Ihre Topkunden auszeichnen und welche Merkmale sie besitzen. Ihre eigene Datenbasis können Sie mit externen Informationen anreichern, worauf wir im Abschnitt „So funktioniert Neukundenakquise mit Lookalike Modeling“ eingehen.
- Bei der Neukundenakquise können Sie sich an Werbematerialien orientieren, die Sie bereits für jene Zielgruppe verwendet haben, die als Datenbasis für die statistischen Zwillinge diente. Der redaktionelle und gestalterische Aufwand sinkt.
Zusammengefasst lässt sich sagen: Indem Sie die Erfahrungen aus vorherigen Kampagnen und Ihrem eigenen Kundenwissen zusammenführen mit externen Daten, verschaffen Sie sich Wettbewerbsvorteile.
Es gibt beim Lookalike Marketing aber auch Herausforderungen:
- Lookalike Modeling funktioniert nur, wenn Ihr Unternehmen bereits über eine Bestandskundendatenbank verfügt. Wenn Sie neu auf dem Markt sind, gilt es, erst einmal Kundendaten zu sammeln mit möglichst vielen Merkmalen, aus denen Sie künftig gute Lookalike Audiences bilden können.
- Begrenzen Sie sich bei der Lookalike Audience nicht nur auf soziodemografische Daten. Um dies zu verdeutlichen: Frauen, die sich im Alter und dem Haushaltsnettoeinkommen ähneln, interessieren sich nicht zwangsläufig für dieselben Produkte. Erweitern Sie Ihre Kundendaten um weitere Merkmale wie Interessen, Mediennutzung, bevorzugte Produktkategorien Ihrer Kunden. Je qualitativ hochwertiger Ihre Datenbank gepflegt ist, umso präziser die Erstellung der Lookalike Audience.
- Beim Lookalike Modeling wird empfohlen, sich nicht nur auf die eigenen Daten zu stützen, sondern diese auch über andere Quellen anzureichern. Dabei sollten Sie Wert darauf legen, dass diese extern beschafften Informationen eine gute Qualität haben und datenschutzkonform erhoben wurden.
- Die erreichbare Zielgruppe beim Lookalike Marketing ist kleiner. Daher ist Lookalike Modeling keine bevorzugte Methode, um große Reichweite und Bekanntheit zu erzielen. Es ist aber stark im Performance Marketing und in der Leadgenerierung.
Wichtig: Halten Sie Ihre Lookalikes aktuell! Lookalike Audiences passen sich nicht dynamisch an. Überprüfen Sie Ihre Bestandskunden regelmäßig auf neue Erkenntnisse und justieren Sie nach.
So funktioniert Neukundenakquise mit Lookalike Modeling
- Ausgangsbasis Kundendatenbank: Die wichtigste Voraussetzung für Lookalike Modeling ist eine gepflegte, aussagekräftige Kundendatenbank. Anhand des Datenmaterials werden zunächst die Topkunden identifiziert. Hierfür eignet sich die RFM-Analyse – maßgebend ist, wann ein Kunde zuletzt bestellt hat (Recency), wie oft er bestellt (Frequency) und wie viel er ausgibt (Monetary Value). Jeder Kunde erhält für jedes Kriterium eine Punktzahl. Aus den errechneten Summen ergibt sich ein Scoring.
- Kunden analysieren: Anschließend werden die profitabelsten Kunden hinsichtlich vorhandener Ähnlichkeitsmuster analysiert. Aus den häufigsten Merkmalen erschließt sich ein Profil der attraktivsten Kunden, auch Persona genannt. Für ein detaillierteres Ergebnis können Sie die eigenen Daten durch externe Daten aus amtlichen Quellen, Marktforschungsstudien und Social-Media-Profilen ergänzen. Wenn Sie bei diesem Schritt Unterstützung benötigen: Auf dem Markt finden Sie spezialisierte Unternehmen, die Ihre Kundendatenbank aufwerten und anreichern, darunter auch die Deutsche Post Direkt mit Ihrem Angebot Smart-Look-Alike-Modeling (SLAM).
- Kampagnenzielgruppe bestimmen: Im nächsten Schritt legen Sie fest, wie stark die Adressat:innen der Kampagne an der Persona ausgerichtet sein sollen und ob noch weitere Aspekte hinzukommen. Kombinieren Sie dabei unbedingt soziodemografische Merkmale mit psychologischen und Lebensstil-Merkmalen.
Eine maximale Übereinstimmung zwischen Persona und der Lookalike Audience, also der Gruppe der statistischen Zwillinge, erhöht aufgrund der stärkeren Produktaffinität die Chance auf eine hohe Conversion Rate. Gleichzeitig sinkt allerdings die Reichweite: je höher die Übereinstimmung, desto kleiner die adressierte Gruppe. Eine Entscheidung für eine kleinere Reichweite ist sinnvoll, wenn Sie ein Nischenprodukt bewerben wollen. Geeignet ist diese Strategie auch, wenn Sie das Kampagnenziel klar auf den Abverkauf ausrichten und weniger darauf, die Bekanntheit Ihres Produkts zu steigern. Umgekehrt: Wenn Persona und statistische Zwillinge in ihren Merkmalen etwas voneinander abweichen, steigern Sie die Reichweite Ihrer Kampagne.
- Statistische Zwillinge finden: Wie und wo können Sie Lookalikes ansprechen? Dies hängt davon ab, welchen Werbekanal Sie wählen. Im Internet ist dies beispielsweise möglich über die Lookalike Audience auf Facebook oder auch eine ähnliche Option bei Google Ads. Mithilfe von Geomarketing können Sie Lookalikes über geschickt platzierte Außenwerbung im öffentlichen Raum ansprechen.
Natürlich lässt sich das Lookalike Modeling auch beim Print-Mailing anwenden. Mit den Mikrozellen der Deutschen Post Direkt finden Sie heraus, wo die statistischen Zwillinge wohnen. Die Raumeinheit Mikrozelle repräsentiert im Schnitt 6,6 benachbarte Haushalte. Wahrscheinlichkeitsaussagen zu den Merkmalen der Mikrozellen-Haushalte liefert die Datenbank microdialog. In ihr sind Informationen zu Region, Gebäude, Familien- und Altersstruktur, Bildungsniveau, Lebenswelt, Kaufkraft und Produktpräferenzen aggregiert. Die Bewohner:innen einer Mikrozelle erhalten das Print-Mailing datenschutzkonform.
Wenn Sie Unterstützung zum Smart-Look-Alike Modeling der Deutschen Post Direkt benötigen oder eine Beratung wünschen, finden Sie hier alle Kontaktmöglichkeiten.
Was ist Actalike Modeling?
Beim Actalike Modeling beziehen Sie zusätzlich zu den Merkmalen aus dem Lookalike Modeling die Aktionen von Kunden im Internet mit ein. Die angeklickten Inhalte oder besuchten Websites eines Kunden, die Sie zum Beispiel über das Webtracking erheben, geben noch besser Aufschluss über dessen Bedürfnisse und Interessen. Dank der zusätzlichen Betrachtung des Kundenverhaltens bei der Bestimmung der statistischen Zwillinge steigt die Relevanz der ausgesandten Werbung – und damit die Conversion Rate.